Mittwoch, 1. Januar 2020
Die
Angriffe auf das Erfolgsmodell Schweiz gehen weiter. Eine Volkinitiative mit
dem populistischen Titel "Millionen-Erbschaften besteuern für unsere
AHV" will eine happige Erbschaftssteuer auf Bundesebene einführen. Das ist
ein Angriff auf das Privatvermögen und die Steuerkompetenz der Kantone. Eine
Annahme der Initiative würde das Rückgrat unserer Wirtschaft, die hiesigen KMU
und Familienbetriebe, massiv schwächen.
Bis heute liegt die Erhebung von Erbschafts- und Schenkungssteuern
ausschliesslich bei den Kantonen. Der Bund darf keine Erbschaftssteuer erheben.
Die vier Kantone Graubünden, Luzern, Freiburg und Waadt erlauben eine
ergänzende Zuständigkeit von Gemeinden.
1995 waren dem Fiskus Erbschafts- und Schenkungssteuern im Betrag von rund 1.5
Milliarden Franken zugeflossen. 2010 belief sich die Summe noch auf rund 974
Millionen Franken. Die Erosion der Erträge ist gewollt und demokratisch
legitimiert: In verschiedenen Kantonen ist die Abschaffung der Erbschafts- und
Schenkungssteuer vom Stimmvolk mit deutlicher Zustimmung gutgeheissen worden.
Neu soll der Bund eine nationale Erbschafts- und Schenkungssteuer erheben und
damit die AHV und die Kantone unterstützen. Das fordert eine Volksinitiative
aus dem linken und christlich-sozialen Lager. Der Ertrag – man geht von
rund vier Milliarden Franken aus – soll zu zwei Dritteln in die AHV und
zu einem Drittel an die Kantone fliessen.
Mit 20% besteuert werden sollen der Nachlass oder Schenkungen von Personen mit
Wohnsitz in der Schweiz, wobei die Steuer auf dem gesamten Nachlass (plus die
noch nicht besteuerten Schenkungen), abzüglich eines einmaligen Freibetrags von
zwei Millionen Franken, erhoben werden soll – und zwar rückwirkend bis
2012.
Die Volksinitiative schafft neue Standortnachteile. Sie ist schädlich, weil sie
bei KMU und Familienbetrieben die Unternehmensnachfolge gefährdet. Sie
gefährdet Arbeitsplätze und erzeugt mit ihren Übergangsbestimmungen
Rechtsunsicherheit. Zudem wird sie dazu führen, dass die eh schon viel zu hohe
Fiskalquote in der Schweiz weiter steigt. Jeder verdiente und im Vermögen
angelegte Franken soll nun noch ein drittes Mal besteuert werden.
13.03.2015
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