Mittwoch, 1. Januar 2020
Für
den Kampf gegen missbräuchliche "Schweiz-Zuschläge" von ausländischen
Lieferanten formiert sich eine breite Allianz. Zahlreiche Vertreterinnen und
Vertreter aus Konsumentenkreisen, Politik und Wirtschaft haben sich am 25. März
2015 in Zürich zu Sondierungsgesprächen getroffen. Im Zentrum steht der
gemeinsame Einsatz für faire Importpreise. Die Partner sind bereit, dieses Ziel
auch über eine Volksinitiative zu erwirken. Die Vorbereitungen dafür wurden
entschieden an die Hand genommen und werden parallel zur Behandlung der
Parlamentarischen Initiative von FDP-Ständerat Altherr vorangetrieben.
Viele
Schweizer KMU, Tourismusbetriebe sowie auch der Handel müssen für Produkte und
Leistungen oft weitaus mehr bezahlen als ihre Konkurrenten im Ausland. Darunter
leiden nicht zuletzt auch Konsumentinnen und Konsumenten.
Ein wesentlicher Grund dafür sind ungerechtfertigte "Schweiz-Zuschläge",
welche ausländische Lieferanten und Konzerne am Markt durchsetzen. Das führt zu
überhöhten Importpreisen und mindert die Wettbewerbsfähigkeit. Zudem fliessen
jährlich rund 15 Milliarden Franken an Kaufkraft ungerechtfertigt zu ausländischen
Lieferanten ab. Verhindert werden kann das nur durch ein wirksames
Kartellgesetz, mit dem Importmonopole und Marktabschottungen durch
Vertriebssysteme verboten werden.
Missbräuchliche "Schweiz-Zuschläge" führen dazu, dass viele KMU nicht
mehr wettbewerbsfähig sind, weil sie – gestützt auf überteuerte ausländische
Vorleistungen – zu teuer produzieren müssen. "Besonders für Produkte, auf
die Schweizer KMU und der Handel angewiesen sind, braucht es eine Einkaufs- und
Importfreiheit, die sicherstellt, dass die Vertriebssysteme der internationalen
Konzerne unter Druck gesetzt werden", sagt Casimir Platzer, Präsident von
GastroSuisse. "Nur so entstehen Wettbewerbspreise."
"Wir alle sind als Konsumentinnen und Konsumenten, Steuer- und
Prämienzahler betroffen, denn auch die öffentliche Verwaltung,
Verkehrsbetriebe, Universitäten und Spitäler sind beim Einkauf vieler
ausländischer Produktionsmittel gezwungen, überteuerte Preise zu bezahlen. Das
ist volkswirtschaftlich ein grosser Schaden", sagt Nationalrätin Prisca
Birrer-Heimo, Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz.
Einen gangbaren Weg, ungerechtfertigte "Schweiz-Zuschläge" als einen
der wesentlichen Treiber der hohen Preise und Kosten hierzulande zu bekämpfen,
stellt die parlamentarische Initiative von Ständerat Hans Altherr dar. Sie
verlangt, den faktischen Beschaffungszwang im Inland aufzuheben.
Leider haben die Erfahrungen mit der Kartellgesetzrevision gezeigt, dass sich
das Parlament schwer tut, die dringend notwendige Marktöffnung auf diesem Weg
zu erwirken. Deshalb wird parallel dazu die Lancierung einer Volksinitiative
angegangen.
25.03.2015
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